AUKTIONSHAUS KAUPP Auktion 102 Kunsthandwerk, Antiquitäten und Gemälde

Mobiliar 89 3095 Italianisierende Biedermeierpsyche mit «Salomonischen Säulen» 200 € Norddeutsch 1850. Birke und Frucht- holz, furniert. Rechteckiger, einschü- biger Sockelkasten, Schub mit Innen- einteilung, auf Würfeln mit Sternen- dekor ruhendes Paar gedrehter Säulen mit zwiebelförmigen Abschlüssen, schwenkbarer Rechteckspiegel bekrönt von einemmit Rundschilden verzierten Volutengiebel. Sockel reich intarsiert mit gestreiften Bändern, Rautenfries und pompeijanischem Velariummotiv. Auf der Rückwand der Schublade handschriftlich dat. und mit Besitzvermerk «Carl Bimmel». Schlüsselloch mit Bein eingefasst. H. 67, B. 48, T. 34 cm. Originalschlüssel. Als «Salomonische Säulen», die der Überlieferung nach im Tempel des König Salomons in Jerusalem zu bestaunen waren, bezeichnet man Säulen, deren Schäfte um die eigene Achse gedreht sind. Ausgehend vom antiken Vorbild der «colonne vitinee» im Petersdom in Rom, drehte sich in der Architektur und Möbelkunst des Barock alles um die verspielten Spiralsäulen, aber auch später, vielleicht aus einer romantischen Italiensehnsucht heraus, wurden sie vereinzelt rezipiert, wie man am Beispiel dieser Biedermeierpsyche sieht. 7474/101506

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